Festakt 01.04.2023

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175 Jahre Turngemeinde 1848 Donzdorf e.V.

„Kurzweilig“, „toll“, „klasse“ oder „Ich habe so gelacht!“ waren die Worte, die nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung am häufigsten fielen. Selbst die, die mit angeknackstem Fuß oder einem abgebrochenen Urlaub den Weg in die Halle fanden, hatten ihr Kommen nicht bereut. Und all jenen, die nicht kamen, kann man nur sagen: IHR HABT ETWAS VERPASST.

Doch der Reihe nach.

Am 1. April – kein Aprilscherz – lud die Turngemeinde Donzdorf ihre Mitglieder zum 175-jährigen Bestehen in die Turnhalle ein. Rund 180 folgten dem Aufruf. Sie wurden herzlichst von den beiden Conférenciers Barbara Ziller und Timo Eisele begrüßt. Gekonnt, souverän und immer mit einem Hang zum Sarkasmus leiteten sie die Veranstaltung und baten als ersten Redner, den schon „gefühlt bei der Gründung dabei“ gewesenen Bernhard Eisele auf die Bühne.

Der stellv. Vorsitzende Bernhard Eisele erinnerte an das freiheitliche Denken im Jahre 1848, das auch zur Entstehung des ältesten Dorfturnvereins Deutschlands – Turngemeinde Donzdorf – führte. Seinen Bogen spannte er über die Entwicklung des Vereins, den Turnhallenbau bis zu den Gründungen der gegenwärtig sieben Abteilungen. Vor allem machte er auf die mühevollen Veränderungen an und in der Turnhalle aufmerksam, die aber für das weitere Fortbestehen unumgänglich sind. Damit endete sein Vortrag und leitete zum Schauspieltrio Michaela und Jens Armelini sowie Andreas Funk über. Diese nahmen das Jahr 1848 auf, und zeigten, wie sich der Mann gegen das furienhafte Verhalten seiner Ehefrau mit der Gründung der Turngemeinde ein Stück Freiheit erkämpfte. Abschließend ließen sie das Lied „Turner auf zum Streite“ ertönen, was bei den älteren Anwesenden viele Erinnerung hervorrief.

Bürgermeister Martin Stölzle war der nächste Redner. Er setzte die Veränderungen von 1848 bis heute in Kontrast, und verdeutlichte die Wandlungsfähigkeit des Turnsports von der ursprünglichen Gymnastik bis zum Breitensport (u.a. Kinder- und Babyturnen, Bewegungsmöglichkeiten für alte Menschen) in der gegenwärtigen Zeit.

Zum zweiten Mal trat das Schauspielertrio Armelini/Funk auf die Bühne und verdeutlichten die Entstehung und den (schemenhaften und langsamen) Fortschritt der 1933 ins Leben gerufenen Frauenabteilung. Schließlich erreichten auch sie ihr Ziel.

Nicht in Zeitlupe, sondern agil trat Kulturringpräsident Alexander Müller ans Mikro und würdigte nicht nur die Wichtigkeit der Turngemeinde als gesellschaftspolitische und soziale Komponente, sondern hob explizit diejenigen Menschen hervor, die ihre ganze Kraft für den Verein eingesetzt hatten bzw. einsetzen.

Zum Kulturring fällt einem sofort die Fasnet ein, das Armelini/Funk in ihrem dritten Schwank aufgriffen. 1960 stellte die Turngemeinde Donzdorf zum ersten Mal den Fasnetsprinz, und mit dem Donzdorfer Fasnetslied kam Stimmung in die altehrwürdige Halle.

Als Vertreter des Sportkreises Göppingen übermittelte Karl Stradinger die Glückwünsche zum Jubiläum und hob das vielfältige Angebot hervor, das der Verein anzubieten hat – was „nicht immer selbstverständlich“ ist.

Einen (nicht immer schönen) Blick in die Gegenwart zeigten Armelini/Funk in ihrem vierten und letzten Auftritt. Apps haben inzwischen den Einzug in die Wohnzimmer gehalten, die aber nicht nur das Training registrieren, sondern auch den Gang zum Kühlschrank und den damit verbundenen (Alkohol-)genuss.

Die ehrenvollste Aufgabe hatte der Vizepräsident des Turngau Staufen, Jörg Allmendinger, vorzunehmen. Er verlieh Barbara Ziller die silberne Ehrennadel für 25 Jahre Zugehörigkeit und Bernhard Eisele die Ehrenurkunde für über 40 Jahre Übungsleitertätigkeit.

Als letzten Punkt traten nacheinander alle sieben Abteilungen auf die Bühne und präsentierten in kürzen Auszügen ihr Können. Bernhard Eisele war es schließlich vergönnt mit den Schlussworten auf das bereitstehende Buffet hinzuweisen. Bei Häppchen und Getränken ließ man den Abend in der Gemeinschaft ausklingen.

Ein Danke geht an das Festtagsgremium für die Organisation des Events.

Wolfgang Holl

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